1498, vor mehr als einem halben Jahrtausend, verlegte Kaiser Maximilian I. seinen Hof und seine Hofmusik von Innsbruck nach Wien. Er ordnete an, dass sich unter den Musikern auch sechs Knaben befinden sollten. Damit hatte er den Grundstein für die Wiener Hofmusikkapelle, und in Folge für die Wiener Sängerknaben gelegt.
Heute gibt es rund 100 Wiener Sängerknaben zwischen zehn und vierzehn Jahren, aufgeteilt in vier Konzertchöre. Die vier Chöre geben rund 300 Konzerte jährlich vor fast einer halben Million Zuschauern in der ganzen Welt. Jeder der Chöre verbringt neun bis elf Wochen eines Schuljahres auf Tournee. Jedes Jahr fahren die Sängerknaben in die USA, nach China, Japan, Südkorea, sowie in verschiedene europäische Länder; alle zwei bis drei Jahre finden Konzertreisen nach Lateinamerika, nach Australien und Neuseeland statt. Dazu kommen Auftritte in der Wiener Staatsoper, der Volksoper und ibei den Salzburger Festspielen. In den letzten 90 Jahren haben die Wiener Sängerknaben in 1.000 Tourneen über 100 Länder besucht und dabei an die 27.000 Konzerte gesungen.
Das Repertoire reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von klassischer Chormusik über Weltmusik bis zu Pop- und Filmmusik. Besonders wichtig sind die eigenen Produktionen von Kinderopern – 2010 wurde Gerald Wirths Oper „1398 – Der Bettelknabe“ im Wiener Musikverein uraufgeführt; zuletzt hatte Raoul Gehringers Moby-Dick im MuTh Premiere In der Saison 2013/14 spielen die Wiener Sängerknaben „The Golden Vanity“, ein Stück, das Benjamin Britten 1967 für sie komponierte.
Gemeinsam mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Herrenchores der Wiener Staatsoper pflegen sie eine kaiserliche Tradition: Der regelmäßige Dienst in der Hofburgkapelle zählt nach wie vor zu den Aufgaben der Wiener Sängerknaben.