Das unter Denkmalschutz stehende Jugendstilensemble auf der Baumgartner Höhe, das Otto Wagner Areal, hat eine lange, wechselvolle Geschichte. Seit der Eröffnung 1907 wurden die Gebäude unterschiedlich medizinisch genutzt. Hauptsächlich dienten die Gebäude während der gesamten Bestandszeit als psychiatrische Klinik und der Behandlung von Erkrankungen der Lunge. In den Jahren 1939-1945 wurden mehrere Gebäude der Anlage zu Stätten der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie. Somit ist das Areal auch ein wichtiger Gedenkort.
Nach der Absiedelung großer Teile der Klinik Penzing wird in den kommenden Jahren aus dem ehemaligen Spitalsensemble im Kernbereich des Otto Wagner Areals ein neuer Standort für Wissenschaft, Lehre, Kunst, Kultur und Erholung. Für die Sanierung und Adaptierung der denkmalgeschützten Gebäude und die Erneuerung der technischen Infrastruktur samt Außenräumen ist die Otto Wagner Areal Revitalisierung GmbH (OWA), ein Unternehmen der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH, verantwortlich.
Leitschienen für eine künftige Entwicklung bleiben der strenge Denkmalschutz und Ensembleschutz, die Funktion als Gedenkort, die Mediationsvereinbarung aus 2013 und ein auf diesen Pfeilern basierender Gemeinderatsbeschluss. Das gesamte Ensemble wird samt den Freiräumen im Eigentum der öffentlichen Hand bleiben.
Flächen und Gebäude werden nicht verkauft, sondern nur zeitlich begrenzt im Baurecht vergeben. Das Westareal wird bis auf weiteres vom Wiener Gesundheitsverbund verwaltet und weiterhin für medizinische Zwecke als Klinik Penzing genutzt. Das komplette restliche Areal ist nunmehr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Grundlage für eine künftige Nutzung des Ensembles sind umfassende Sanierungs- und Adaptierungsarbeiten, die 2023 gestartet sind. Das Otto Wagner Areal mit all seinen denkmalgeschützten Anlagen wird in seiner Struktur und im Erscheinungsbild in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt gesamtheitlich erhalten. Veränderungen am Denkmal wie z.B. bauliche Anpassungen an den heutigen Stand der Technik und die Herstellung der Barrierefreiheit sind nur mit Genehmigung des Bundesdenkmalamtes möglich. Die OWA GmbH als künftiger Grundeigentümer des Otto Wagner Areals wird dieses Areal künftig nach den Prinzipien von Nachhaltigkeit und Klimaschutz entwickeln.