100 Tage lang wurde in der ersten Biofabrique Vienna auf der Klima Biennale Wien mit Wiener Abfällen geforscht, um Werkstoffe aus Lehm vom Öffi-Ausbau und Abfällen aus der Bäckereiproduktion zu entwickeln. Auf der laufenden Vienna Design Week kommen die wiederverwerteten Materialien erstmalig zum Einsatz: Die Kantine der Festivalzentrale ist mit Möbeln aus den Wiener Abfällen gebaut worden. Im Anschluss an die Forschungsphase wurden dafür hunderte Ziegel, Paneele und Glasuren aus den Wiener Abfällen hergestellt und die Einrichtung für die Festivalzentrale gebaut. Die Festivalbesucher*innen holen sich Ihre Getränke an einer Theke, die mit Fliesen aus Abfallprodukten der Zuckerrübenverarbeitung verkleidet ist. Sie sitzen auf Tischen und Bänken aus Altholz und Ziegeln, die unter anderem mit Lehm aus Aushub vom Öffi- Ausbau produziert wurden.
Die Biofabrique Vienna ist ein Pilotprojekt der Wirtschaftsagentur Wien und Atelier LUMA, einem Programm von LUMA Arles, in Partnerschaft mit dem Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien. Weitere Partner sind Bäckerei Ströck, Wienerberger AG und Wiener Linien.
Modulares Möbelsystem für das Festivalcafe
Gestaltet hat das Raumkonzept das Wiener Kollektiv Studio dreiSt. Für den Gastronomiebereich in der Festivalzentrale setzen sie auf ein modulares Möbelsystem. Die Sitzgelegenheiten und Tische können entweder als hohe oder niedrige Variante, für Veranstaltungen oder Workshops, aber auch für die entspannte Pause vom Festivalbesuch genutzt werden. Die Möbel für den Gastronomiebetrieb, wie der Bartresen, sind mit Fliesen verkleidet, deren Glasur aus Carbokalk, einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion besteht. Die gesamte Einrichtung besteht aus den nachhaltigen Materialien: Viele Ziegel bestehen ebenfalls aus Carbokalk und zusätzlich Lehm vom U-Bahn-Aushub. Die Fliesen wurden aus Lehm vom Öffi-Ausbau hergestellt und für viele der Möbel wurde Altholz vergangener Ausstellungen in Wien weiterverarbeitet.
Erste Biofabrique Vienna
Die Wirtschaftsagentur Wien hat gemeinsam mit dem Atelier LUMA das Pilotprojekt Biofabrique Vienna gestartet und gemeinsam mit dem Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien ausgeführt. Rund 60 Studierende der TU Wien entwickelten im Rahmen der Klima Biennale Wien an die 20 neue Werkstoffe. Auf der Vienna Design Week sind auch die erfolgversprechendsten Ergebnisse der Biofabrique-Forschung im Rahmen einer Ausstellung in der Festivalzentrale zu sehen. Gezeigt wird beispielsweise, wie aus Biertreber oder dem Aushub vom U-Bahn-Ausbau neue Werkstoffe entstehen. Gleichzeitig bietet die Ausstellung Lösungsansätze für den Aufbau urbaner Kreislaufsysteme.
Die Ausstellung und die Möbel in der Biofabrique Kantine sind noch bis Sonntag, 29. September bei der Vienna Design Week zu sehen.
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Biofabrique Vienna auf der Vienna Design Week
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