Das Beethovenhaus Baden – das Haus der Neunten – feiert den 200. Jahrestag von Beethovens 9. Symphonie. Teile dieser Symphonie hat Beethoven in den Sommern 1822 und 1823 in Baden geschrieben. Gefeiert wird mit einer Sonderausstellung, Vorträgen und musikalischen Veranstaltungen.
Die Uraufführung Beethovens 9. Symphonie fand als Große musikalische Akademie am 7. Mai 1824 im Kärntnerthortheater in Wien statt. Weltberühmt sind Melodie und Text des Schlusschores, die Ode „An die Freude“ von Friedrich Schiller. Die Instrumentalfassung ist auch die Hymne der Europäischen Union.
In den Sommern 1821, 1822 und 1823 wohnte Ludwig van Beethoven in der Rathausgasse im heutigen Beethovenhaus Baden. Dort entstanden auch Teile der 9. Symphonie, wie Beethovens Briefe belegen. Die biedermeierlichen Wohnräume – heute das Beethovenhaus Baden, das „Haus der Neunten“ – geben einen Einblick in das Leben und Umfeld des Komponisten in der Stadt Baden, wo er viele Jahre Kurgast war.
Das Beethovenhaus Baden feiert das Jubiläum ab 27. April 2024 mit der Sonderausstellung „Der Weg der Neunten – Von Baden in die Welt“, musikalischen Veranstaltungen, Fachvorträgen, Spezialführungen, Schulkooperationen, einem Tag der offenen Tür u.a.
Sonderausstellung „Der Weg der Neunten – Von Baden in die Welt“
Ausgehend von zwei Briefen, die Beethoven im September 1823 in Baden verfasst hat, widmet sich das Beethovenhaus Baden in einer Sonderschau der Bedeutung der Neunten von der Uraufführung bis heute.
Highlight der Sonderausstellung sind zwei Briefe, die das Beethoven-Haus Bonn der Stadt Baden für die Ausstellung zur Verfügung stellt, sie dokumentieren die internationale Bedeutung und Vernetzung des Beethovenhauses Baden. Ein Schreiben aus Baden an Ferdinand Ries in London vom 5. September 1823 ist bis Ende Juli zu sehen. In diesem Brief kündigt Beethoven Ferdinand Ries die Abschrift von op. 125 an, die kürzlich fertig geworden sei, eine Übertreibung, denn die 9. Symphonie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet, die Abschrift wurde erst im April 1824 nach England geschickt. Außerdem schreibt er über seine schlechte Gesundheit. „die Partitur der Sinfonie ist dieser täge vom Kopisten vollendet, u. so warten Kirch hoffer u. ich nun auf eine gute Gelegenheit, selbe abzuschicken – <…?> ich befinde mich hier, wo ich sehr übel angekommen, denn meine Gesundheit steht noch immer auf schwachen Füßen, u. du lieber Himmel, statt daß andere sich beym Bade gebrauch erlustigen fordert meine Noth, daß ich alle Tage schreibe, außer den Bädern muß ich noch Mineralische Wäßer gebrauchen.“
Der zweite Original-Brief mit ähnlicher Ankündigung der Fertigstellung der Neunten an Franz Christian Kirchhoffer ist ab Anfang August zu sehen. Die Ausstellung präsentiert weiters das Programm der Uraufführung im Kärntnerthortheater sowie die erste gedruckte Partitur. Sie reicht bis zum legendären Konzert Leonard Bernsteins im Jahr 1989. Bücher und Grafiken zeigen die Rezeption nicht nur in der Musik, sondern auch in Literatur, Wissenschaft und bildender Kunst. Darstellungen allegorischer Figuren, die den Text der Ode „An die Freude“ im 4. Satz als Ausgangspunkt nehmen sind ebenso zu sehen wie Karikaturen, die musikalisch, aber auch politisch interpretiert werden können. Bemerkenswert ist die Bildsprache der zahlreichen Schallplattencovers, die die Umsetzung der Neunten mit allen bedeutenden Dirigenten und Orchestern illustrieren. Mehrere Objekte widmen sich der Aufführungsgeschichte, u. a. der ersten Aufführung in Baden im Jahr 1910 oder der Aufführung von deutschen Gefangenen im Gefangenenlager Bando in Japan im Jahr 1918.
Eine besondere Bedeutung bekam die Neunte als Europahymne. Wie ein ausgestellter Brief dokumentiert, schlug bereits im Jahr 1955 Richard Coudenhove-Kalergi, Gründer der Paneuropa-Union die Ode „An die Freude“ als Europahymne vor. 1985 wurde sie von den
EU-Staats- und Regierungschefs als offizielle Hymne der Europäischen Union angenommen: „Ohne Worte, nur in der universellen Sprache der Musik, bringt sie die europäischen Werte Freiheit, Frieden und Solidarität zum Ausdruck.“
Pressematerial
Fotodownload
Links
Beethovenhaus Baden
Ausgewählte Medienberichte
ORF NÖ
Kurier
Der Standard
NÖN
Kulturvernetzung Niederösterreich
Salzburger Nachrichten
Mein Bezirk
Wiener Bezirksblatt
ORF Wien
Kurier
Le Figaro
France 24.com
UK News
Opern News
Aufgaben
PR-Consulting, Medienarbeit