Die Synchron Stage Vienna präsentiert auf www.hiddenharmonies.at kaum bekannte
historische Werke österreichischer Komponistinnen.
Frauen wurden bis ins späte 20. Jahrhundert nicht bzw. kaum als ernstzunehmende Komponistinnen wahrgenommen. Ihnen wurde weder derselbe Stellenwert wie ihren männlichen Kollegen eingeräumt, noch wurde ihnen zugetraut, ein herausragendes Werk zu erschaffen. Kompositionen von Frauen erhielten generell nicht dieselbe Aufmerksamkeit wie die Werke ihrer männlichen Zeitgenossen, somit kam das musikalische Schaffen von Frauen zu deren Lebzeiten kaum einem breiteren Publikum zu Gehör.
Die Initiative Hidden Harmonies rückt kaum bekannte Komponistinnen mit Österreich-Bezug und deren Werke in den Fokus der Öffentlichkeit. Seit Sommer 2023 spielen internationale Künstler:innen der mdw die Werke von neun ausgewählten Komponistinnen im großen Saal der Synchron Stage Vienna ein. Werke von Josepha von Auernhammer (1758-1820), Maria Bach (1896-1978), Julie von Baroni-Cavalcabò (1813-1887), Leopoldine Blahetka (1809-1885), Kitty von Escherich (1855-1916), Maria Anna Gary (1903-1992), Petronella Göring (1906-1968), Johanna Müller-Hermann (1868-1941) und Vilma von Webenau (1875-1953) sind auf der Website www.hiddenharmonies.at zeitgemäß als Video-Performance zu sehen und zu hören.
Projektinitiator Herbert Tucmandl: „Bisher gab es kaum eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Schaffen von Komponistinnen vergangener Jahrhunderte. Daher halte ich die Wahrscheinlichkeit, hier bedeutende Werke zu entdecken, für besonders hoch. Mit Hidden Harmonies möchten wir möglichst viele dieser verschollenen Schätze heben, sie für alle hörbar und erlebbar machen, einen Diskurs starten und eine Einordnung ermöglichen. Ehemals beiseite geschobene Werke von Frauen sollen nun den Weg in die Konzertsäle und ihren Platz in der Musikgeschichte finden.“
Für die Umsetzung dieses ambitionierten Projektes konnte Herbert Tucmandl den Pianisten und Professor für Kammermusik an der mdw, Stefan Mendl als künstlerischen Leiter gewinnen. Stefan Mendl: „Als Lehrender an der mdw konnte ich auf großartige junge Künstler:innen zurückgreifen, für die sowohl die Entdeckung neuer Werke außerhalb des Standardrepertoires, als auch die Aufnahmen in der Synchron Stage eine außergewöhnliche Erfahrung waren.“
Die Instrumentalpädagogin Sylvia Sagmeister ist verantwortlich für die wissenschaftliche Recherche: „Mich hat die große Anzahl an Komponistinnen fasziniert, allerdings sind von sehr vielen die Werke leider verschollen. Oft waren diese Frauen in ihrer Tätigkeit auf sich gestellt, sie mussten sehr für ihre Kunst kämpfen. Ich freue mich, dass wir ihnen mit diesem Projekt eine Heimat bieten.“
Das Notenmaterial für Hidden Harmonies stammt größtenteils aus der Nationalbibliothek, wo noch viele Werke auf Veröffentlichung warten. Bisher wurde dieses beherzte Projekt mit Eigenmitteln und dem hochprofessionellen Team der Synchron Stage Vienna umgesetzt. Die Projektbeteiligten hoffen auf große Resonanz und Unterstützung, die eine Weiterführung möglich macht. Denn es warten noch unzählige ungehobene Schätze, allen voran orchestrale Kompositionen, auf ihre Entdeckung und Aufführung.
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