Mit spektakulären Projekten, 65 Ur- und Erstaufführungen und ungewöhnlich viel Bewegung im Raum für Musiker:innen wie Publikum holt das Festival Wien Modern mit seiner 36. Ausgabe ein bisschen der verlorenen Bewegungsfreiheit für die Musik zurück.
Von der Sitzordnung im klassischen Konzert seit dem 19. Jahrhundert bis zu rund 250 Tagen Veranstaltungsverbot während der Pandemie – eine Spur mehr Bewegung kann dem Konzertleben nicht schaden. Unter der Überschrift GO bringt die 36. Festivalausgabe von Wien Modern von 31. Oktober bis 02. Dezember 2023 mit zahlreichen Partnerinstitutionen in und um Wien neue Bewegung in die Frage, wie und wo sich Musik hören lässt. Das startet am 31.10.2023 mit einem Spaziergang im Park mit Maria Gstättner, gefolgt von einer begehbaren Uraufführung von Peter Jakober in den drei historischen Sälen des Wiener Konzerthauses. Tags darauf geht es mit 50 im Saal verteilten Klavieren mit 11.000 Saiten von Georg Friedrich Haas auf sehr bewegende Weise weiter. Unterwegs in der U-Bahn-Passage, im Tanzquartier, im Volkskundemuseum, im Kreuzgang, im Weinkeller, in mehreren Clubs sowie im öffentlichen Raum bietet sich heuer verstärkt Gelegenheit zu Musikerfahrung außerhalb des bekannten Konzertraumes. Bis hin zum Festivalabschluss im Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, hier gibt es mit 20 Dudelsäcken, Bombarden und Binioù In C // 20 Pipers zu hören und zu sehen. Mit dem Architekten Peter Zumthor ist vom 15. bis zum 22.11.2023 einer der weltweit inspirierendsten Visionäre des Raums zu Gast in Wien: Gemeinsam mit Wien Modern und dem Musikverein hat er einer Woche des Festivalprogramms seine persönliche Handschrift gegeben.
Mit 57 Produktionen, 91 Konzerten, 20 Gesprächen, Workshops und sonstigen Rahmenveranstaltungen gehört das Festival zu den großen kulturellen Ereignissen im Herbst. Zu den 36 Spielstätten in 14 Bezirken zählen neben Musikverein und Wiener Konzerthaus heuer erstmals auch das Stift Klosterneuburg, die Opernpassage Karlsplatz, die Brunnenpassage und der Stadtpark. Nach drei eher unplanbaren Festivaljahrgängen lädt das Festival diesmal so konkret wie abwechslungsreich zur „Bewegung im Raum“.
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