In einer Zeit voller Unsicherheit und Instabilität rund um Klimakatastrophe, Krieg, Pandemie und Rezession bieten Verschwörungserzählungen mit ihren einfachen Erklärungen trügerischen Halt. In der immersiven Performance LINIE Q schicken Regisseur Kai Krösche und sein Team das Publikum auf eine ungebremste Fahrt in einen finsteren Tunnel scheinbarer Antworten. Ein Abend an der Schnittstelle von Performance, Installation, Ton- und Videokunst und inspiriert von Elementen sogenannter „Escape Rooms“, der auf spielerische Weise den Wirkungsmechanismen zeitgenössischer Verschwörungstheorien nachspürt und die Frage nach unserer eigenen Manipulierbarkeit stellt. LINIE Q feiert am 20. Juni Premiere in einem mehrstöckigen Raumkomplex im WEST in der ehemaligen Wirtschaftsuniversität Wien.
Die Welt befindet sich im Sturzflug. Ausweg? Fehlanzeige: Im Angesicht von Krieg, Pandemie, Klimakatastrophe und drohender Rezession haben Verschwörungserzählungen Hochkonjunktur; und wo sich die Welt um uns herum in Instabilität und bedrohlicher Komplexität zu verlieren droht, bieten einfache Erklärungen trügerischen Halt. Zurückbleiben bitte: Linie Q fährt ab! Wer nicht aufpasst, wird mitgerissen – und findet sich plötzlich wieder in einem finsteren Tunnel scheinbarer Antworten, der nur eine Richtung kennt: steil bergab.
Zwischen immersiver Performance und multimedialer Installation sowie inspiriert von Elementen des Escape Rooms tauchen Regisseur & DARUM-Mitgründer Kai Krösche und sein Team hinab in die (Wirkungs-)Mechanismen zeitgenössischer Verschwörungserzählungen und deren individuelle wie gesellschaftliche Folgen. Eine ungebremste Steilfahrt ohne Exit, an deren Ende anstelle des Lichts nur der (Tunnel-)Blick in den Abgrund aus Chaos und zerstörerischem Nihilismus wartet — und die große Frage danach, ob wir eigentlich noch zu retten sind oder ob der Zug schon abgefahren ist.
Im Zuge der Arbeit an der Produktion LINIE Q wurde das Team rund um Kai Krösche geradezu überrollt von den fast täglich neuen Schlagzeilen rund um den rapiden Fortschritt künstlicher Intelligenz und deren Auswirkung auf unser künftiges tägliches Leben. Eigentlich wollte man sich nur mit den Manipulationsmechanismen zeitgenössischer Verschwörungstheorien befassen. Nun stand aber plötzlich eine ganz neue Gefahr im Raum: vollautomatisierte, prozedural generierte und auf ihr jeweiliges Publikum zugeschnittene Verschwörungserzählungen, erstellt in perfekter, zielgruppenorientierter Sprache. Das mag dystopisch klingen, ist aber genau das, wovor KI-Forscher:innen wie Geoffrey Hinton warnen.
Das Schöne an den Dingen dieser Welt ist ja ihre Ambivalenz und Vielschichtigkeit. So wird in LINIE Q nicht nur auf die Gefahren von künstlicher Intelligenz hingewiesen, sondern man nutzt die neu entstandenen Möglichkeiten durch KI Programme für die Produktion. LINIE Q verwendet digital von Algorithmen geschaffene Inhalte in praktisch sämtlichen Bereichen der künstlerischen Umsetzung – und das auf eine Weise, wie es noch vor einem halben Jahr völlig undenkbar gewesen wäre , insbesondere in einem vergleichsweise kleinen Team. ChatGPT steuerte Texte bei, Midjourney entwarf Kostümvorschläge, DALL E 2 schaffte eine ganze digitale Bildergalerie, Runway & Kaiber AI erstellten kurze Videosequenzen. Auch für das ganze Website Konstrukt lieferte ChatGPT die Codes.
In deutscher und englischer Sprache. Um alle Elemente der Performance erleben zu können, ist das Mitbringen eines aufgeladenen Android- oder iOS-Smartphones mit Kamerafunktion und mobiler Internetverbindung nötig.
Eine Inszenierung von Kai Krösche mit Texten von James Stanson und Emre Akal
Eine Koproduktion mit WUK performing arts
Premiere: Dienstag, 20. Juni 2023, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 22.6., 18:30 & 21 Uhr | 24.6., 18:30 & 21 Uhr | 25.6., 18:30 & 21 Uhr | 26.6., 20 Uhr | 29.6., 18:30 & 21 Uhr | 30.6., 18:30 & 21 Uhr | 1.7., 18:30 & 21 Uhr
WEST | Alte Wirtschaftsuniversität/Unizentrum Althanstraße, Augasse 2-6,1090 Wien
Mit Victoria Halper & Simon Dietersdorfer
Konzept & Regie Kai Krösche | Konzept & Ausstattung Matthias Krische | Texte Emre Akal, James Stanson| Musik & Sounddesign Simon Dietersdorfer | Videos & Projektionen Victoria Halper| Outside Eye (Gamedesign) Florian Bösel | Zusätzliche Texte Kai Krösche, ChatGPT | Produktionsleitung Nefeli Antoniadi | Technische Leitung Lukas Saller (planB)
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