Das Porträt-Album des Wiener Komponisten Thomas Wally, eingespielt vom Mondrian Ensemble, erscheint am 12. Juni beim Label col legno.
Thomas Wally, geboren 1981 in Wien, präsentiert sein erstes Porträt-Album, eingespielt vom Mondrian Ensemble. Kompositionen aus dem vergangenen Jahrzehnt – darunter zwei Klavierquartette, ein Streichtrio und ein viertelstündiges Violinsolo – finden sich auf der CD, die am 12. Juni bei col legno erscheint. Eigensprachlichkeit und Eigencharakter, ebenso wie Experimentierlust und Freiheitsstreben bei maximaler konzeptioneller Ernsthaftigkeit zeichnen das Werk Wallys aus. Spielerische Neugierde gepaart mit tiefem Wissen hört man in diesen Kompositionen, Detailreichtum und Weitblick, Poesie und Klartext. Auf vielerlei Arten ist die Musik von Thomas Wally »erlebbar, ja bisweilen haptisch begreifbar«, wie der renommierte Schweizer Komponistenkollege Dieter Ammann in den Liner Notes anerkennend anmerkt.
Das Stück transfiguration I ist bereits online: https://smarturl.it/245mh4 , das ganze Album erscheint am 12. Juni via col legno. Erhältlich im Handel, bei col legno und unter www.thomaswally.com.
Eine kunstvolle, aber nie künstliche Musik
„Unter der oftmals plastisch, mit kräftigen Gesten gestalteten Oberfläche, also der Schicht primärer (Hör)Information, verbirgt sich ein sorgfältig ausgearbeiteter Detailreichtum. Es ist eine kunstvolle, aber nie künstliche Musik. Sie lässt vieles zu, ohne auch nur einen Moment in Beliebigkeit zu verfallen. Wally selber spricht vom Komponieren als »harte Arbeit«, erwähnt aber auch die »fast kindliche Freude am Spiel (mit dem Material), einem unter dem Strich stark positiven Grundgefühl«. Seine Musik lässt uns beides erleben, und, abhängig von Ihrem subjektiven Empfinden, werte Hörerin und Hörer, vermutlich noch viel mehr. Leihen Sie Ihr Ohr diesen Aufnahmen daher ruhig mehrmals – Sie werden es nicht bereuen!“ Dieter Ammann.
Jusqu’à l’aurore: ein Jahrzehntprojekt
„Die vorliegende Aufnahme ein Jahrhundertprojekt zu nennen, wäre möglicherweise übertrieben; ein Jahrzehntprojekt stellt sie allerdings für mich sogar in mehrfacher Hinsicht dar“ sagt Thomas Wally über sein Herzensprojekt. Der zeitliche Rahmen der Kompositionen erstreckt sich über knapp zehn Jahre, die Aufnahme entstand ziemlich genau zehn Jahre nach dem ersten Kontakt zu col legno. Und diese Aufnahme ist nicht zuletzt die Geschichte einer Freundschaft zu den Musikerinnen des Mondrian Ensembles, die vor etwas mehr als zehn Jahren in Wien begann. Das vielgerühmte Mondrian Ensemble begeistert auch Dieter Ammann: „Komposition und Interpretation sind zwei Seiten derselben Medaille. Jeder Komponist, jede Komponistin kann sich glücklich schätzen, wenn die andere Seite (ebenso) strahlend glänzt wie in diesem Fall.“
Thomas Wally (*1981)
Die Werke des österreichischen Komponisten Thomas Wally werden von namhaften Ensembles und Orchestern wie dem Mondrian Ensemble, PHACE, dem Klangforum Wien, OENM und dem Tokyo Philharmonic Orchestra weltweit gespielt. Sein Oeuvre wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, so mit dem zweiten Preis beim Toru Takemitsu Award 2015 und dem Preis der Stadt Wien 2016. Er ist Lehrbeauftragter für Historische Satztechniken an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, seit Oktober 2019 ist er ebendort als Senior Lecturer für Satzlehre, Gehörtraining und Analyse tätig.
Mondrian Ensemble
Als »kühne Brückenbauerinnen« wurden die Musikerinnen des im Jahr 2000 in Basel gegründeten Mondrian Ensembles bezeichnet, als sie 2018 den Schweizer Musikpreis erhielten. Das slowakisch-österreichisch-schwedisch-georgische Ensemble hat zahlreiche Werke uraufgeführt, bedeutende Komponisten haben ihnen Werke gewidmet. Die Auseinandersetzung mit neuer und neuester Musik ist den Musikerinnen ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Beschäftigung mit dem klassisch-romantischen Repertoire. Das Ensemble kuratiert eine eigene Konzertreihe und konzertiert regelmäßig auf internationalen Bühnen und Festivals.
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