Gernot Plass inszeniert den uralten und weltberühmten Mythos von der kindermordenden Barbaren-Prinzessin Medea. Unter dem Titel MEDEA Ich, ich, ich, ich! verpackt Plass den Stoff für das TAG in eine aufregende Neufassung und verfrachtet ihn in die Gegenwart. Premiere ist am 7. Dezember.
Medea, die Entführte, Liebende, Betrogene und in die Verbannung Gestoßene, begibt sich auch bei Plass auf den blutigen Weg hin zu ihrer Rache. Themen der Kolonialisierung, der Ausbeutung, des Rassismus, unseres Umgangs mit dem Fremden bis hin zu Außenhandelsverträgen mit Entwicklungsländern klingen an. Aufbereitet in brutalen Konfliktdialogen entfaltet sich eine vielschichtige Handlung mit neuen Wendungen zu einem schauerlichen Vergnügen. Traditionell umrahmt immer noch von einem attischen Chor, dessen Bühnenkraft und epische Funktion genutzt wird, um das Geschehen zu kommentieren.
Gernot Plass erfindet einerseits einen völlig neuen und mit Humor angereicherten Plot. Zum anderen startet er aber auch den Versuch, mit den Augen der tragisch gestimmten Griechen auf das verlöschende Theaterfeuer unserer Beziehungen, Ehen und Abschnittspartnerschaften der Jetztzeit zu blicken. Ein Rätsel, unbegreifbar, der Zerstörung anheimgegeben. Blut fließt. Götter werden angerufen. Leid und Gewalt reichen sich unter den Schreien des Entsetzens die Hand.
Ein Muss für alle, die den jahrtausendealten Kampf der Geschlechter auf den Feldern der Treue, der sexuellen Begierden, der Wünsche, Sehnsüchte und des Betrugs in den berühmten Szenen einer Ehe erneut und erneuert erleben wollen.
Es spielen: Jens Claßen, Julian Loidl, Michaela Kaspar, Lisa Schrammel
Text und Regie: Gernot Plass | Ausstattung: Alexandra Burgstaller | Musik: Dr. Plass | Regieassistenz: Renate Vavera | Licht: Hans Egger, Katja Thürriegl | Ton: Peter Hirsch | Bühnentechnik: Andreas Nehr
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