PER ALBIN ist ein temporäres „Ausstellungsprojekt“ im öffentlichen Raum von Doris Krüger und Ilse Lafer entlang des Bergtaidingwegs mit einer räumlichen Erweiterung im EKAZENT an der Alma-Rosé-Gasse, das von 26. Januar bis 20. Dezember 2019 in der Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost stattfindet. Diese ist nicht nur eine der größten Stadtrandsiedlungen des sozialen Städtebaus in Wien, sondern auch Zielgebiet der IBA, der Internationalen Bauausstellung. PER ALBIN ist ein Projekt von KÖR – Kunst im öffentlichen Raum Wien in Kooperation mit Wiener Wohnen und wohnpartner.
PER ALBIN umfasst insgesamt fünf Ausstellungen, die „Kunst im öffentlichen Raum“ nicht als einmalige Setzung, sondern als im Grunde nicht abschließbares Projekt thematisieren. Gezeigt werden Arbeiten von zeitgenössischen Künstler*innen, die sich dem Öffentlichkeitsbegriff mit Bezugnahme auf die Siedlung, ihren demografischen, infrastrukturellen und sozialen Bedingungen widmen.
Mit „Kultur und Freizeit“ greift der Wiener Künstler Andreas Fogarasi in der Siedlung vorhandene Einrichtungen auf, wie „das Haus der Begegnung“ oder die „Rundsporthalle“ und erweitert diese mit fiktiven Gemeinschaftseinrichtungen. Für jede einzelne Einrichtung entwirft der Künstler ein effektvolles, typografisches Logo. Mit den Schriftbildern aus realen und fiktiven Orten gelingt es Fogarasi, das widersprüchliche Verhältnis zwischen gemeinschaftsstiftender Einrichtung und ihrer Bedeutung als vermarktungsfähigem Imageträger für einen Ort wie die Per-Albin-Hansson-Siedlung kritisch zu befragen. Diese ortspezifische Auseinandersetzung verknüpft der Künstler mit seiner 2007 entstandenen Filmserie „Kultur und Freizeit“, die im Geschäftslokal in der Alma-Rosé-Gasse 2 zu sehen ist.
Auf Fogarasis grafische Arbeit antwortet der Leipziger Maler Christoph Ruckhäberle mit 12 Gemälden, die in PER ALBIN fotografisch reproduziert gezeigt werden. An Koloman Moser, bzw. die künstlerische Tradition der Wiener Werkstätten anknüpfend, hat Ruckhäberle die abstrakte Bilderserie mit dem Titel „Leben und Arbeit“ gefertigt, deren zentrales Element die weibliche, bzw. männliche Figur bildet. Von ihrer klassischen Repräsentationsfunktion abgelöst, fungiert diese hier als kompositorisches Stilmittel, um farbige, ornamenthafte Muster zu generieren. Darin zeigt sich der Versuch, die Einzelperson als Teil eines gesellschaftlichen Ganzen zu begreifen, in das sie eingebunden ist und an dessen Herstellung sie mit dem eigenen Handeln beteiligt ist.
30.03. – 06.06.2019
Geschäftslokal im EKAZENT, Alma-Rosé-Gasse 2/Bergtaidingweg, 1100 Wien
Eröffnung: Samstag, 30. März 2019, 14:00 Uhr
Es sprechen:
Martina Taig, KÖR Geschäftsführung
Doris Krüger und Ilse Lafer, Kuratorinnen
Marcus Franz, Bezirksvorsteher 10. Bezirk
Kuratorinnenführung
Sonntag, 31. März 2019, 13:00 Uhr
Sonntag, 28. April 2019, 13:00 Uhr
Öffnungszeiten Geschäftslokal
Do, Fr, 14:00–18:00 Uhr
Kontakt: office@koer.or.at