Die Eröffnung der THALHOF-Spielzeit 2017 bietet zwei hochkarätig besetzte Podien rund um das Jahresthema Fremde Nähe sowie Einblicke in die künstlerische Arbeit und die inhaltliche Auseinandersetzung der Festival-Produktionen und Autor/innen 2017. Ein künstlerischer Höhepunkt ist die Einladung eines internationalen Gastspiels, das gleichfalls eine eigenständige Perspektive auf das Jahresthema eröffnet.
Podium:
Das Geschäft mit der Angst
27. Mai, 17:00 Uhr
In der Komödie des jungen österreichischen Dramatikers Mario Wurmitzer Werbung Liebe Zuckerwatte wird auf poetische Weise gezeigt, wie mit Verunsicherung politische Propaganda gemacht wird. Scharfsinnig wird über so genannte berechtigte Ängste und die Liebe in den Zeiten der Auflösung verhandelt. Nach einem Einblick in die Probenarbeit unternehmen wir einen Faktencheck und den Versuch einer offenen Diskussion über die brisanten Themen.
- Sibylle Hamann, Journalistin (Die Presse, Falter u.a.) und Autorin
- Patrick Frottier, Facharzt für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, langjähriger ärztlicher Leiter der Sonderhaftanstalt am Mittersteig
- Anna Maria Krassnigg, Regisseurin, Autorin, Künstlerische Leiterin Salon5 und THALHOF
- Doron Rabinovici, Schriftsteller, Essayist, Historiker, Mitinitiator und Projektleiter „Die letzten Zeugen“ am Burgtheater
- Wolfgang Sobotka, Bundesminister für Inneres
Moderation: Rainer Nowak, Chefredakteur und Herausgeber Die Presse
In Kooperation mit Die Presse.
Podium:
Bedingungen weiblichen Schreibens
28. Mai, 11:30 Uhr
Mit der Uraufführung von Am Ende eines kleinen Dorfes nach Marie von Ebner-Eschenbach wird eine große österreichische Autorin auf die Bühne zurück geholt. Nach einem Einblick in die Probenarbeit wird mit Ebner-Eschenbach Kenner/Innen nicht nur das Auf und Ab der Karriere und der Wirkungsgeschichte dieser Autorin, sondern weibliches Schreiben als solches beleuchtet. Als Kontrast und Spiegel wird Leben und Werk der 53 Jahre später geborenen Virginia Woolf, dem auch der zentrale künstlerische Beitrag des Openings 2017 gewidmet ist, herangezogen.
- Theodora Bauer, Schriftstellerin („Das Fell der Tante Meri“ u.a.)
- Ruth Beckermann, Autorin und Filmemacherin (zuletzt: „Die Geträumten“)
- Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin (zuletzt: „Die Paradiesmaschine“)
- Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin (zuletzt: „Berühmt sein ist nichts. Marie von Ebner-Eschenbach: eine Biographie“)
Moderation: Anna Maria Krassnigg, Regisseurin, Autorin, Künstlerische Leiterin Salon5 und THALHOF
Zu Gast am THALHOF:
Der Fels und die Wellen
Virginia Woolf, in ihren eigenen Worten
26. Mai und 27. Mai, 19:30 Uhr
Ein Soloabend von Petra Gstrein
Konzept, Idee: Petra Gstrein und Susan Batson (New York)
Regie: Giles Foreman (London)
Texte: Virginia Woolf
Der Fels und die Wellen stellt die zwei wichtigsten Beziehungen in Virginia Woolfs Leben in den Fokus: Die haltgebende zu ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Leonard Woolf und die stürmische zur Schriftstellerkollegin Vita Sackville-West. Durch all dies irrlichtert die unausweichlichste Beziehung –jene zum eigenen Schreiben.
Ausgehend von Virginia Woolf´s Briefen, Tagebüchern und literarischen Werken dramatisiert das Stück Szenen aus ihrem Leben. Die Idee und das Konzept entstand in der Zusammenarbeit mit der legendären New Yorker Schauspieltrainerin Susan Batson, wurde durch Petra Gstreins kontinuierliche Auseinandersetzung mit Woolf´s Schreiben während der letzten zwei Jahre weiterentwickelt und schließlich zusammen mit dem Londoner Theatermacher Giles Foreman dramatisiert und auf die Bühne gebracht.
Petra Gstrein ist eine der eigenwilligsten Protagonistinnen des Salon5-Ensembles, wird 2017 auch in der zentralen Rolle der Anna in Am Ende eines kleinen Dorfes zu sehen sein, und gastiert weltweit mit diesem Abend in deutscher, englischer und französischer Fassung.
www.salon5.at