Seit der Spielzeit 2015/16 gibt es das Festival Neues Wiener Volkstheater, das Aushängeschild einer vitalen künstlerischen Partnerschaft zwischen Volkstheater und Max Reinhardt Seminar. Im zweiten Jahr seines Bestehens blickt das Festival über den Wiener Tellerrand hinaus und fragt: Wie leben wir in und mit Europa? Es lässt junge europäische Theaterstimmen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und England zu Wort kommen und wirft einen aktuellen Blick auf den 1939 im Konzentrationslager Buchenwald verstorbenen österreichischen Schriftsteller Jura Soyfer. Dem traditionell weit gefassten Begriff des Wiener Volkstheaters nähern sich diese Wieder- und Neuentdeckungen mit gleichermaßen geschichts- wie gegenwartsbewussten Zugängen, mit inhaltlich und ästhetisch neuen Positionen. Die Uraufführung Nanjing. The Future von Gornaya, szenische Skizzen sowie ein Hörspiel werden von Ensemblemitgliedern des Volkstheaters sowie Studierenden des Max Reinhardt Seminars präsentiert. Daneben wird in begleitenden Gesprächen nach den vielfältigen Möglichkeiten eines neuen Wiener Volkstheaters gesucht.
Uraufgeführt wird im Rahmen des Festivals Nanjing. The Future, das erste abendfüllende Stück der Schweizer Autorin Gornaya, das am 11. März in der Regie von Simon Dworaczek Premiere hat. Erzählt wird die Geschichte einer Kleinfamilie, die unter die Räder der Globalisierung gerät und sich den neuen Arbeits- und Lebensbedingungen von heute stellen muss. Als szenische Skizzen werden die Stücke Kalami Beach von Akin E. Şipal, papier.waren.pospischil von Theodora Bauer, Vineta von Jura Soyfer und Zwillingssterne von Florence Read zu sehen sein, daneben wird das Hörspiel Meine Träume erzähle ich Ihnen nicht von Natascha Gangl präsentiert.
Neben der Festival-Eröffnung am 9. März bietet das Rahmenprogramm in einer Reihe von Gesprächen über Jura Soyfers Vineta, sowie mit den Autorinnen Gornaya, Theodora Bauer und Natascha Gangl Gelegenheit, über die Möglichkeiten und Zugänge eines neuen Wiener Volkstheaters zu diskutieren.
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