Mit über 200 Gästen wurde am 15. Juli 2016 die neu renovierte „Synchronhalle“ am Gelände der ehemaligen Rosenhügel-Filmstudios offiziell eröffnet. Hausherr Herbert Tucmandl begrüßte zahlreiche nationale und internationale Gäste aus Film, Musik, Politik und Wirtschaft. Aus Hollywood sind Grammy-Gewinnerin Nan Schwartz, Komponist und Dirigent Conrad Pope (The Hobbitt), sowie Joe Kraemer (Mission: Impossible – Rogue Nation) angereist. Weitere Ehrengäste waren ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz, Justizminister Wolfgang Brandstetter und VfGH-Präsident Gerhart Holzinger. Die heimische Film- und Musikszene war u. a. durch Andreas Prochaska, Kurt Mrkwicka, Veit Heiduschka, Dieter Pochlatko, Christian Kolonovits, Thomas Rabitsch, Erwin Kiennast und Johannes Vogel vertreten. Durch den Abend führte Karl Markovics.
Höhepunkt war die Uraufführung des Auftragswerkes „Synchronicity“ für großes Schlagwerk-Ensemble, 2 Klaviere, Celesta und Harfe, das von Hollywood-Komponist Conrad Pope eigens für die Eröffnung komponiert und auch selbst dirigiert wurde.
Für Geschäftsführer Herbert Tucmandl war die Übernahme der Halle „(…) ein Glücksfall. Das Gebäude ist ein historisches Juwel und verfügt über eine einzigartige Akustik. Durch die Ausstattung mit modernster Aufnahmetechnik können selbst ausgefallene Kundenwünsche erfüllt werden. Wir sind sehr stolz und glücklich, dass sich dies in der Branche so rasch herumgesprochen hat und wir bereits Aufträge aus den USA, England, Frankreich, China und Japan umsetzen konnten.“
Als ehemaliger Eigentümer freut sich ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, dass das Konzept aufgegangen ist: „Die Entscheidung für die Synchron Stage Vienna war richtig. Der Film-Standort Rosenhügel lebt weiter, und das auch noch in der internationalen Top-Liga. Der ORF hat hier die Möglichkeit, eine Schlüsselrolle in der Vernetzung von Filmschaffenden, Filmproduktionen, Förderstellen und des Österreichischen Fernsehens zu übernehmen. Und Österreich profitiert, indem es die lange Tradition im Genre Filmmusik fortsetzen kann.“
Aus Synchronhalle wurde Synchron Stage Vienna
Im Jahr 2013 übernahm die Vienna Symphonic Library die historische, denkmalgeschützte Synchronhalle am Gelände der Rosenhügel-Filmstudios vom Österreichischen Rundfunk. Das Gebäude, in den 1940er Jahren für bildsynchrone Tonaufnahmen errichtet, wurde in einer zweijährigen Umbauphase revitalisiert und zu einer weltweit einzigartigen Musikproduktionsstätte ausgebaut. Auf einer Gesamtfläche von über 3.000 m2 stehen mehrere Aufnahme- und Regieräume, Editing-Studios, Einzelkabinen („Iso Booths“), zwei Instrumentenlager mit mehreren Klavieren und ca. 280 Schlaginstrumenten, ein Notenarchiv, Aufenthaltsräume sowie Büros und Lounges für Produzenten, Komponisten, Mitarbeiter und Gäste zur Verfügung. Dabei eröffnen die hauseigenen Software-Entwicklungen der Vienna Symphonic Library in Kombination mit traditionellen Aufnahmeverfahren völlig neue klangliche und kreative Möglichkeiten.
Wien als Zentrum internationaler Filmmusik-Produktionen
Die herausragenden akustischen Eigenschaften der neuen Synchron Stage Vienna übertreffen selbst die führenden Scoring Stages in Los Angeles oder London. Hinzu kommen bestens ausgebildete Musiker, die in einem eigenen Klangkörper, dem „Synchron Stage Orchestra“, in variabler Besetzung jederzeit verfügbar sind und Wien wieder in den Fokus internationaler Film- und Medienmusik rücken. Darüber hinaus können durch die enge Kooperation mit den „Vienna Music Angels“ sämtliche Dienstleistungen rund um die Erstellung von Orchester-Notenmaterial abgedeckt werden. Renommierte Produzenten aus aller Welt zeigen sich von den bisherigen Ergebnissen jedenfalls beeindruckt, und auch Prominenz aus Hollywood war bereits mehrfach zu Gast in Wien: So fanden in der Synchron Stage Vienna Musikaufnahmen für die Dan Brown-Verfilmung „Inferno“ (Regie: Ron Howard, Musik: Hans Zimmer) sowie für die Netflix-Serie „Crown“ von „The Queen“-Autor Peter Morgan statt (Musik: Rupert Gregson-Williams und Hans Zimmer). Auch die Musik für mehrere Video-Spiele und Werbespots (u.a. für Volvo und Mercedes) wurde symphonisch angelegt und mit großem Orchester in der Synchron Stage Vienna eingespielt.
Aufnahmehalle mit großer Geschichte
Bis Mitte der 1950er Jahre wurden in der Synchronhalle bis zu 10 Filmmusiken pro Jahr mit großem Orchester eingespielt. Von der ursprünglichen Verwendung zur Filmvertonung zeugt noch die erhaltene, dreimanualige „Lenkwil“-Kinoorgel, die neben vielen Schlagwerkregistern auch über Geräuscheffekte wie z. B. Donnergrollen, Autohupen, Pferdegalopp, Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen verfügt. In den 1960er Jahren entdeckten namhafte Künstler wie Karl Böhm, Herbert von Karajan, Yehudi Menuhin oder Mstislaw Rostropowitsch die einzigartige Akustik der Halle und nutzten sie für ihre legendären Schallplattenaufnahmen.
Die Vienna Symphonic Library
Die Vienna Symphonic Library GmbH ist ein forschungsorientiertes Unternehmen mit Sitz in Wien, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 unter der Leitung von Herbert Tucmandl zu einem der weltweit führenden Entwickler innovativer Musiksoftware und orchestraler Sample-Libraries etabliert hat. Bis dato wurden ca. 2,5 Millionen Samples von Orchesterinstrumenten mit einem Datenvolumen von über einem Terabyte digitalisiert und veröffentlicht. www.vsl.co.at
www.synchronstage.com
Download Pressefotos: http://bilderserver.skyunlimited.at/index.php/Vienna-Symphonic-Library/Opening/#